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Laserchirurgische EingriffeEingriffe mit dem Laser sind keine Zauberei. In der modernen Chirurgie wird der Laser als Alternative zum Skalpell auch als "Strahl statt Stahl" bezeichnet. Er hat viele Einsatzgebiete die sinnvoll erscheinen, aber wird auch häufig nur deswegen angewendet, weil allein durch die Erwähnung des Begriffes "Laser" in der Medizin Patientenaugen zu leuchten beginnen (auch ohne das man ihn einschaltet) - sie wähnen hinter einer Operation mit Laser eine besonders moderne und schonende Operationstechnik - und das stimmt im Prinzip auch. So halte ich persönlich sehr viel von der laserchirurgischen Verkleinerung der Nasenmuscheln, aber wende Laser z.B. bei Mandeloperationen nicht an, da bei einem Strahl die genaue Eindringtiefe niemals vorher genau zu bestimmen ist. Dieses Problem besteht bei der Laserung der sehr langen Nasenmuscheln (der Laserconchotomie) so gut wie nie.
Verkleinerung krankhaft vergrößerter (unterer) Nasenmuscheln
mittels Laser - Therapie
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Abb. 1 | Abb. 2 | ||
Abb. 1: Hier relativ normale Verhältnisse. Die Nasenmuscheln lassen noch genügend Luft (schwarz) durch die Nasenhöhle strömen obwohl die Scheidewand leicht verkrümmt ist. Die Kennung IT zeigt wo sich die entsprechende zu verkleinernde Nasenmuschel befindet | Abb. 2: Auf der rechten Seite des Bildes sehen sie verdickte untere Nasenmuschel und seitlich daneben die Kieferhöhle (M). Die Nasenatmung ist hier einseitig stark eingeschränkt. Die dünnen schwarzen Linien stellen die noch verfügbare Nasenatmung links dar! |
Erklärung: Schwarz: Luft, Graustufen: Weichteile, Weiß: Knochen, IT: untere Nasenmuschel, M: Kieferhöhle, S: Nasenscheidewand
Mittels Laserstrahl (980 nm - Infrarotbereich) eines Diodenlaser können diese Nasenmuscheln elegant und meist fast völlig schmerzfrei verkleinert werden. Da der Infrarot- Laser besonders gut von "rotem Gewebe" also auch von Blut absorbiert wird, ist er besonders geeignet nicht nur das überschüssige Gewebe zu verkleinern sondern auch die immer auftretenden Blutungen gleichzeitig zu stillen. Der Vorteil ist ein für die Nase schonendes und nahezu unblutiges Verfahren. Daher kann (eigentlich immer) auf eine unbequeme Austamponierung der Nasen verzichtet werden.
Vor dem Eingriff sollten Sie keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen, z.B. sollte eine ASS- (Aspirin) Dauereinnahme 1 Woche vor dem Eingriff abgesetzt werden und bei gelegentlicher Einnahme 3 Tage zuvor kein Aspririn mehr eingenommen werden. Mittlerweile gibt es noch zahlreiche andere Blutverdünner, bitte konsultieren Sie im Zweifelsfalle Ihren Hausarzt, ob Sie dieses Medikamente überhaupt absetzten dürfen, und wenn nein, durch was man es ersetzen kann. Oft geht das mit Heparin oder ähnlichen Medikamenten, die man sich täglich für einige Tage mit kleinen Fertigspritzen in die Bauchdecke spritzt oder spritzen läßt.
Auch sollten Sie am Eingriffstag möglichst kein abschwellendes Nasenspray anwenden, damit die Größe der Nasenmuschel bei der Vorbereitung vor dem Eingriff in der originalen Größe nochmals zu sehen ist um abzuschätzen, um wie viel genau diese verkleinert werden sollte - denn zu klein darf man diese Organe auch nicht lasern, sonst kann es es zu Komplikationen kommen.
In die Nase wird ein Gazestreifen eingelegt, getränkt mit einem speziellen Gel. Dieses wirkt stark betäubenden und abschwellendem - es handelt sich dabei um Xylocain. Wenn Sie schon einmal bei einer Betäubung bei Ihrem Zahnarzt eine Allergie bekamen, fragen Sie dort nach und stellen Sie sicher, daß es sich nicht ebenfalls um Xylocain handelte. Diese Allergie ist recht selten, kommt aber vor. Zuvor wird ein die-Nase-freimachendes-Medikament in dieselbe eingesprüht. Insgesamt müssen 2 x ca. ½ Stunde lang die applizierten Medikamente einwirken, bevor der Eingriff beginnt. Es sind dann in der Regel keine relevanten Schmerzen mehr zu erwarten, zeitweise ist ein leichtes Ziehen oder Brennen zu verspüren. Selten treten bei manchen Patienten leichtere Blutungen auf, die wir bis jetzt aber stets problemlos stillen konnten.
Mögliche, aber sehr seltene Komplikationen sind: Verbrennungen, bleibende Krustenbildung in der Nase und Verletzung des Tränen-Nasenkanals - habe ich persönliche alle noch nicht erlebt. Um Augenschäden zu vermeiden erhalten Sie einen ähnlichen Aufsatz auf die Augen wie im Solarium. Alle im Raum Anwesenden müssen Laser-Schutzbrillen tragen.
Lassen Sie sich nach dem Eingriff abholen, evtl. sollten Sie am nächsten Tag nicht (körperlich schwer) arbeiten, wir stellen Ihnen diesbezüglich gerne eine entsprechende Krankmeldung aus. In der Regel bekommen Sie bei Planung des Eingriffes eine Spezialnasensalbe verordnet, die Sie zum Eingriff mitbringen sollen und auch mindestens 1-2 Wochen nach der Laserung 1-3x täglich anwenden sollten. Nach dem Eingriff erhalten Sie ebenfalls ein Rezept für einen Spezialnasenspray.
Die ersten Tage kann die Nase noch verstopfter sein als sonst (meisten freier), was sich meist nach 5-7 Tagen legt. Am 10.-12. Tag nach dem kleinen Eingriff sollten Sie erneut eine Kontrolle entweder bei uns oder bei einem (am besten operativ erfahrenen) HNO-Arzt vor Ort durchführen lassen, es werden dann noch die restlichen Beläge, die noch stören entfernt und ab dann wird die Nase in aller Regel wesentlich freier sein als zuvor.
Falls eine zusätzliche Verbiegung der Nasenscheidewand vorliegen sollte, so kann es sein, dass ein Nasenloch weiterhin weniger Luft bekommt als die Gegenseite, trotzdem wird von unseren gelaserten Patienten generell ein deutliche Besserung angegeben. Bei relevanter Verbiegung empfehlen wir in Kombination die Scheidewandkorrektur, bedeutet die reine Laserung doch sonst nur "eine halbe Sache", aber für Patienten, die einen größeren Eingriff scheuen, wie z.B. eine Begradigung der Scheidewand, ist dieser Eingriff oft ein lohnender Kompromiss und resultiert in den meisten Fällen mit einer wesentlich freieren Nase - trotz Scheidewandverbiegung, deren Spitzen man manchmal mit dem Laser etwas "entschärfen" kann, wenn auch nicht komplett korrigieren.
Wir führen diesen eingriff seit 2007 regelmäßig durch und haben in den letzten 12 Jahren (Stand 05/2019) weit über 1000 Eingriffe durchgeführt. Die Patienten berichten zu 97% über eine seitdem freie Nase, und nahezu 100% über ein deutliche Besserung der Nasenatmung. Lediglich einmal mussten wir örtliche Betäubungsspritzen anwenden und 2x eine lockere Tamponade einlegen. Auch mussten wir bis jetzt erst ca. 20 Mal (das ist weniger als 2%) eine Laserbehandlung wegen weiter bestehender Nasenatmungsbehinderung wiederholen oder nach Monaten oder Jahren operativ im Krankenhaus durchführen (möglich bei sehr ausgeprägtem und hartem Knochen der Nasenmuscheln) und in einigen Fällen nachträglich noch eine Scheidewandbegradigung durchführen.
Genauere Informationen erhalten Sie über unsere Praxis. Bitte melden Sie sich an. Sie können nicht einfach so zur Laserung kommen, ich kann nur immer eine Laserconchotomie abends nach der Sprechstunde durchführen und sie müssen zum Eingriff das Spezialgel und die -salbe mitbringen, die Ihnen zuvor rezeptiert werden.
Für weitere Informationen können Sie auch hier unsere Patienteninformation downloaden,es ist gleichzeitig die OP-Einwilligung, die Sie auch ausdrucken und mitbringen können.
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